Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Landsberg besuchten die Gedenkstätte für die Opfer der NS „Euthanasie“ in Bernburg
Am 21.08.2019 und 23.08.2019 besuchte die Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Landsberg im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Gedenkstätte für die Opfer der NS „Euthanasie“ in Bernburg. Gefördert wurde diese Fahrt durch die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
Die Gedenkstätte erinnert an rund 14.000 kranke, behinderte und sozial auffällige Menschen, die hier während der nationalsozialistischen Diktatur in den Jahren 1940 bis 1943 ermordet wurden.
Die Schülerinnen und Schüler erhielten zunächst einen einführenden Überblick über die Ursachen und Vorgeschichte der Ausgrenzung von Kranken und Behinderten aus der Gesellschaft vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten sowie über die nationalsozialistische Propaganda im Bereich der Gesundheits- und Rassenpolitik.
Im Anschluss arbeiteten sie in Gruppen u. a. an Fallbeispielen zu Opfern des nationalsozialistischen Krankenmords und zur Rolle des Pflegepersonals und bereiteten eine Führung durch die Kellerräume (Gaskammer, Sektionsraum, Krematorium) vor. Betroffenheit löste bei den Schülerinnen und Schülern insbesondere die Tatsache aus, dass die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg aus zwei Einrichtungen bestand - aus der Anhaltischen Nervenklinik, in der weiter therapiert wurde und aus der Heil- und Pflegeanstalt, in der getötet wurde sowie dass Ärzte, Pflegepersonal, Verwaltungsangestellte und teilweise auch Angehörige es als selbstverständlich empfanden, kranke und behinderte Menschen zu ermorden.
Die Schülerinnen und Schüler haben mit dieser Exkursion einen emotionalen Einblick in die „Euthanasie“-Verbrechen des Dritten Reiches erhalten. Durch die aktive Auseinandersetzung gelangten sie zu kritischen, sachlich-moralischen Werturteilen und Erkenntnissen, die ihnen aufzeigten, wie und warum Menschen zu Tätern werden.
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